20.10.08

Singleportale, Profile, Phantome, und digitalte Sklavenhaltung

Aufmerksam gemacht wurden wir wieder auf Singleportale des Flensburger Abzockimperiums, von dem die folgenden Webseiten mit teuren Geisterchats betrieben werden:

  • flirt-mit-herz.de - Max Utilities Ltd.
  • schmetterlinge24.com - MT United Services Ltd.

Die angeblich als eigenständige Betreiber auftretenden Firmen Max Utilities Ltd. und MT United Services Ltd. gehören zu dem Geflecht der (nach eigener Einschätzung) als Strukturdienstleister fungierenden Firma Mintnet GmbH und sind von ihr abhängig. Deren Gesellschafter Heiko Ancker und Dirk von Wildenradt sind die treibenden Kräfte. Sie versuchen sich nach Möglichkeit aus dem Tagesgeschäft herauszuhalten. Nach unseren Informationen delegieren Sie ihre Anweisungen und Anregungen an Norman Worgall, den Geschäftsführer der Mintnet GmbH. Den Anordnungen dieser drei Herren ist absolute Folge zu leisten, egal bei welchem Unternehmen dieses Firmengeflechts man beschäftigt ist. Das trifft auch für die als Geschäftsführer fungierenden Hausmeister (Rainer Sawatzki, siehe liebesdoktor.com), Fussbodenleger (Mirko Heinzer, siehe TMP Callcenter Service Nord GmbH) oder Ex-Frauen (Sabine Helbing, Ex des Herrn von Wildenradt. Beide sollen auch eine gemeinsame Tochter haben.) ausnahmslos zu.

Der eigentliche Zweck der Betreiber liegt ja nicht darin, verschiedenen Personen eine Plattform zum kennenlernen zu bieten. Vielmehr stecken dahinter knallharte wirtschaftliche Interessen. Die Kontakte werden über SMS-Premiumdienste generiert und so lange wie möglich aufrechterhalten. Immerhin wird einem Nutzer des Dienstes der Versand einer SMS i.d. R. mit 1,99 Euro in Rechnung gestellt. Durch intensive Nutzung dieser Premiumdienste sind Opfern dieser Abzocke auch schon mal Schäden in vierstelliger Höhe entstanden. Grund für uns, sich einmal mit der Technik zu befassen, mit der diese Gaunerei so effektiv betrieben wird. Dies beschränkt sich keineswegs auf das in Flensburg ansässige Firmengeflecht der Mintnet GmbH. Auch andere Firmen wie beispielsweise Server-Tel. Ltd. & Co. KG aus Hannover oder die in Kiel ansässige Mobile Solutions GmbH dürften diese (oder eine ähnliche) Technik einsetzen. Bei der Firma Mobile Solutions GmbH in Kiel wurde auch der weiter unten abgebildete Platinenblock gesehen.

Auf den Singlebörsen und Chatportalen der Betreiber sieht noch alles nach eitel Sonnenschein aus. Dort wird mit ansprechenden Fotos und Texten für die verschiedenen Profile (oder besser: Phantome) geworben.

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Jedes einzelne Profil ist zwar mit einer eigenen Handynummer ausgestattet. Dennoch handelt es sich um sehr bedauernswerte Kreaturen, Denn diese werden niemals die Chance erhalten das Licht der Sonne zu erblicken. Eingesperrt auf kleinstem Raum sind sie sind so etwas wie die digitalen Sklaven. Auf dem abgebildeten Platinenblock sind 120 Profile zusammengepfercht, die sich den knappen Raum teilen müssen.

Jede Werbemaßnahme für ein Profil kann über eine eigene Rufnummer abgewickelt werden. Das macht es erforderlich, dass eine große Anzahl SIM-Karten möglichst zeitnah ausgelesen werden können. Dafür benutzt man eine Art Wechselmaschine für Telefonkarten.

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Die eingesteckten SIM-Karten können nacheinander angesprochen und in die SIM-Fassung eines normalen Handys eingespeist werden. Dadurch wird der gleiche Effekt erzielt, als würde man die SIM-Karten schnell hintereinander auswechseln. Statt eines Handys wird das Ganze aber per Computer gesteuert und verarbeitet bzw. von den Rechnern an die anwesenden Animateure weitergeleitet.

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Kommandozentrale im Keller der Mobile Solutions GmbH

Diese Platinenblöcke sind mit einer Empfangseinheit gekoppelt, werden durch ein weiteres internes System ausgelesen und die empfangenen SMS dann direkt in die Animationsabteilungen weitergeleitet. Bei der Mobile Solution sind mehrere solcher Platinenblöcke im Einsatz. Dadurch können ein paar Hundert engehende SMS zeitnah beantwortet werden. Für die Beantwortung sind dann Animateure zuständig, denen dafür eine entsprechende Software zu Verfügung steht. Neben vielen anderen administrativen Einstellungen, ist es ebenfalls möglich, einem Profil eine Anzahl email-Adressen zuzuordnen. Diese werden u.a. auch dazu genutzt, für das jeweilige Profil Werbung per Spam zu senden.

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Unterstützen Sie nicht diese Form der digitalen Sklaverei durch die Zahlung von ungerechtfertigten Forderungen. Helfen Sie uns lieber bei unserem Engagement für die Befreiung der Profile aus ihren engen Gehäusen.