12.09.10

Wenn dubiose Partnervermittler ein kleines Vermögen abzocken

Viele Menschen, insbesondere auch die Generation 60+, haben den Wunsch, einen passenden Partner fürs Leben zu finden. Das Geschäft mit der Einsamkeit nutzen findige und häufig auch skrupellose Partnervermittler aus. Sie fordern dann für einen oder mehrere Partnervorschläge gleich mehrere Tausend Euro. Dies verleitet häufig die liebesbedürftigen Kunden dazu, ihr Konto zu überziehen und ihren Dispositionskredit auszuschöpfen, damit der Vermittler die entsprechenden Adressen rausrückt.

Aktuell hat sich eine Lübecker Seniorin an die Verbraucherzentrale gewandt. Sie ist Opfer der bundesweit tätigen "Freundschaftsservice & Freundschafts-Vermittlungs GmbH" mit Sitz in Hannover geworden. Sie meldete sich auf eine Anzeige des "Freundschaftsservices", in der "Herrmann, 65 J., Ingenieur …u. Witwer. Attraktiv mit strahlenden Augen, e. gepflegten Äußeren & sportlicher Figur… eine "Frau mit Herz und Wärme" suchen würde. Es folgte ein Treffen mit einer Mitarbeiterin der Partneragentur. Diese überredet die ältere Dame einen "Dienstleistungsauftrag" zu unterzeichnen. Sie sollte diesem Vertrag entsprechend insgesamt 2.965,00 € für die Vermittlung von 4 Partnern zahlen. Zunächst zahlte sie 1.500 € per Kartenlesegerät, das die Vermittlerin zwecks sofortiger Zahlung praktischer weise dabei hatte. Die Bezahlung des Restbetrages erfolgte wenige Tage später. Zu einem Treffen mit "Herrmann" oder einem anderen Interessenten ist es nicht gekommen.

Die Dunkelziffer der Geschädigten dürfte sehr groß sein, denn seit Jahren kommen ältere Verbraucher in die Rechtsberatung der Verbraucherzentrale, weil sie mehrere tausend Euro an zweifelhafte Partneragenturen gezahlt haben und die vorgeschlagenen Partner häufig nicht dem gewünschten Profil entsprechen oder weil es sich um bezahlte Scheinsuchende handelt, die lediglich als Lockvögel dienen. ...

Quelle: Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein