06.04.11

Gewinnbetrug mit Prepaid-Kreditkarten

Aus aktuellem Anlass warnt das für Betrugsstraftaten zuständige Kriminalkommissariat 2 der Kreispolizeibehörde Mettmann vor den kriminellen Aktivitäten bundesweit auftretender Straftäter, die ganz offenbar auch im hiesigen Bereich Opfer suchen und leider auch schon vereinzelt gefunden haben.

Telefonisch nehmen diese Straftäter Kontakt zu vorwiegend lebensälteren Bürgern auf und geben sich dabei als Mitarbeiter örtlicher Banken oder großer Gewinnspiel-Gesellschaften aus. In ihren Anrufen teilen die Betrüger mit, dass die Angerufenen Geld gewonnen haben - natürlich immer eine große Summe, damit der Anreiz auch stimmt. Nach Auskunft der Anrufer geht es dann nur noch darum, wie man das viele Geld „sicher“ überweisen kann. Und genau hier schnappt die Falle zu.

Zur Auszahlung des Gewinns sollen sich die vermeintlichen Glückspilze sogenannte Prepaid-Kreditkarten kaufen, auf welche der Gewinn dann überwiesen werden soll. Bei diesen Karten handelt es sich um Zahlungsmittel, die man in verschiedenen Geschäften und auch an vielen Tankstellen zum Preis von 10, 25, 50 und 100 Euro kaufen und dann zum Einkauf im Internet verwenden kann. Diese Karten sind mit einer PIN-Nummer vor unbefugtem Zugriff gesichert. Wenn die Opfer sich tatsächlich zum Kauf solcher Karten entscheiden, bekommen sie schnell weitere Anrufe der Betrüger, die dann die telefonische Übermittlung der PIN-Nummern verlangen, angeblich zur Überweisung des Gewinns. Doch auf die Auszahlung ihrer vermeintlichen Gewinne warten die Opfer dann stets vergeblich. Stattdessen können die Betrüger mit den PIN-Nummern über das erkaufte Guthaben der Karten verfügen und kaufen damit selber im Internet ein.

Ein bislang unbekannter männlicher Anrufer, der sich als Mitarbeiter der örtlichen Commerzbank ausgab, rief kürzlich einen 83-jährigen Rentner aus Ratingen an und teilte diesem mit, dass er bei einem Gewinnspiel der UNESCO insgesamt 58.000,- Euro gewonnen habe. Um den Gewinnscheck ausbezahlt zu bekommen müsse er für 3.000,- Euro Paysafe-Karten kaufen. Dies tat der Geschädigte und übergab dem Unbekannten in späteren Telefonaten die jeweiligen PIN-Nummern. Dieser Vorgang wiederholte sich sogar noch mehrere Male, denn der Betrüger schaffte es in geschickter Weise, dass sich der Senior schließlich für insgesamt 11.000,- Euro Prepaid-Kreditkarten kaufte und deren PIN-Codes an den Betrüger übermittelte. Als der Betrug durch Angehörige des Ratingers entdeckt und der Polizei gemeldet wurde, konnten nur noch zehn dieser Karten, im Wert von jeweils 100,- Euro, gesperrt und damit vor dem Zugriff der Straftäter geschützt werden.

Kriminaloberkommissar Rüdiger Subitzki vom Kommissariat 2 in Mettmann ist mit den Ermittlungen im Ratinger Fall beauftragt. Nach seinen, aber auch nach Erkenntnissen in vergleichbaren Fällen ermittelnder Dienststellen im Bundesgebiet, führt die Spur der Betrüger offenbar in die Türkei. Denn vorwiegend von dort werden die Prepaid-Kreditkarten anonymisiert im Internet eingelöst. Weil der Kriminalist aus Mettmann im Zuge seiner Ermittlungen den begründeten Verdacht hat, dass sich die Täter aktuell auch noch weitere Opfer im Kreis Mettmann suchen, warnt die Polizei hier öffentlich vor der geschilderten Betrugsmasche. ...

Quelle: Pressestelle Polizei Mettmann