04.12.12

Falsches Inkassobüro fordert 400 Euro in bar

Schon wieder versuchen Betrüger mit Anrufen und gefälschten Inkassobriefen Konsumenten abzuzocken. AK-Konsumentenberaterin Birgit Pleikner rät: „Lassen Sie sich nicht einschüchtern und bezahlen Sie die Forderung nicht!“

Seit letzter Woche melden sich vermehrt Konsumenten bei der AK-Konsumentenberatung. Ein Inkassounternehmen hat die Betroffenen angerufen. Angeblich hätten sie einen laufenden Vertrag mit der Tippgemeinschaft „Winn Gruppe“ über 200 Gewinnspiele/EuroWin. Das Inkassobüro habe den Auftrag, den ausstehenden Betrag samt Mahnspesen (insgesamt 2342,50 Euro) einzufordern. Allerdings könne der Konsument die Angelegenheit sofort zum Abschluss bringen, wenn er 400 Euro bar in einem Kuvert sendet.

„Das ist keine seriöse Vorgehensweise. Hier handelt es sich eindeutig um einen Betrugsversuch“, warnt die AK-Konsumentenberaterin Birgit Pleikner. Die Betroffenen, die sich bei der AK Vorarlberg meldeten, hatten richtig gehandelt: Sie haben das Gespräch beendet und einfach aufgelegt. Allerdings lassen sich die Betrüger nicht so einfach abwimmeln. Nach dem erfolglosen Telefonat erhielten die Konsumenten ein Forderungsschreiben von „Stehle-Inkasso“, einem angeblichen Vertragspartner der Schufa Holding AG und der Gesellschaft für Forderungsmanagement und Inkasso GmbH.

„Unter der angegebenen Adresse der Schufa Holding AG in Österreich existiert jedoch keine Niederlassung, auch eine Gesellschaft für Forderungsmanagement und Inkasso GmbH in Wien ist nicht bekannt. Es fehlt zudem die Adresse des betreibenden Inkassounternehmens, Kontaktdaten sowie die Bankverbindung des Unternehmens“, erläutert Birgit Pleikner. Auf dem Briefkuvert prangt zudem ein Poststempel aus der Türkei. Für die Konsumentenberater ist klar: Das Schreiben soll die Konsumenten einschüchtern. „Wir gehen davon aus, dass die Betroffenen nochmals einen Anruf erhalten und aufgefordert werden, einen Bargeldbetrag per Post zu übersenden oder per Western Union zu bezahlen, um weitere rechtliche Schritte zu vermeiden“, so die Beraterin.

Quelle: ArbeiterKammer Vorarlberg