12.12.12

Unister-Chefs wandern ab-in-den-Knast nach Razzia

Der Hauptsitz des umstrittenen Leipziger Internet-Unternehmens Unister GmbH war am Dienstag das Ziel einer großangelegten Razzia. Ermittler des LKA Sachsen durchsuchten gemeinsam mit Beamten der Integrierten Ermittlungseinheit Sachsen (INES) außerdem noch 20 weitere Objekte in Leipzig, Dresden, Hamburg und Stralsund. Bei den Dursuchungen, die den ganzen Tag andauerten, wurden Akten und Computer beschlagnahmt. Gegen zwei Manager wurden Haftbefehle wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr vollstreckt. Die Ermittlungen richten sich gegen acht Personen, darunter soll sich laut LVZ-Online auch Firmenchef Thomas Wagner befinden. Ihnen wird vorgeworfen, Versicherungen vertrieben zu haben, ohne die dafür erforderliche Genehmigung vom Bundesaufsichtsamt für Versicherungswesen zu besitzen. Ebenfalls wird wegen des Verdachts auf Steuerbetrug in Millionenhöhe ermittelt.

Die Firma Unister GmbH betreibt zahlreiche Portale wie z.B. ab-in-den-urlaub.de, reisen.de, fluege.de, geld.de, preisvergleich.de, billigfluege.de, hotelreservierung.de, urlaubstours.de, usw. Besonders die darüber abgewickelten Reiserücktrittsversicherungen stehen im Zentrum der Ermittlungen. Für diese Geschäfte sollen auch keine Steuern abgeführt worden sein. Zwei Firmenchefs brauchen sich nun keine Gedanken um Fluege oder Hotelreservierung zu machen. Für sie heisst es statt ab-in-den-urlaub seit der gestrigen Razzia nun ab-in-den-knast.

Die Integrierte Ermittlungseinheit Sachsen (INES), die auch schon gegen das Filmportal Kino.to die Ermittlungen geführt hatte, ermittelt seit dem 1. Oktober auf Grund einer anonymen Anzeige gegen insgesamt acht Mitarbeiter aus der Führungsriege von Unister.

Der Student Thomas Wagner gründet 2002 die Firma Unister GmbH. Seitdem wird das Unternehmen von ihm geleitet. Immer wieder bot das unseriöse und wettbewerbswidrige Geschäftsgebaren von Unister Anlass zur Kritik, so dass die Firma oft für negative Schlagzeilen sorgte. Die Gründe der gegen Unister erhobenen Vorwürfe waren beispielsweise mal wegen Abzocke, unlauterem Wettbewerb oder dem Versand von Spam.

Quelle: Youtube