05.12.13

Böses Erwachen bei der Suche nach dem Glück

Der sehnliche Wunsch nach Liebe und Zuneigung vernebelt vielen Menschen oftmals einen klaren Blick für Gefahren, die ihnen durch virtuelle Partnerschaften im Internet drohen. So bewertet die Rotenburger Polizei derzeit mehrere Sachverhalte, bei denen die Beamten gegen unbekannte Hochstapler ermitteln.

Beim Kriminalitätsphänomen Love-Scamming bandeln Täter, die vornehmlich aus dem Ausland agieren, vorzugsweise in Partnerschaftsbörsen und anderen sozialen Netzwerken mit alleinstehenden Frauen mittleren Alters an. Gerne bedienen sie sich dabei echter Identitäten, die für die Frauen attraktiv und vor allem nachprüfbar erscheinen und gaukeln ihnen liebevolles Interesse an ihrer Person vor. In der Regel läuft die Kommunikation in englischer Sprache über Chats, Emails aber auch über SMS. Mitunter kommt es zu Video-Chats, bei denen die Täter jedoch gerne technische Probleme oder andere Gründe vortäuschen, um kein Bild von sich preisgeben zu müssen.

Die tatsächlichen Gesichter der Betrüger bekommen die Frauen niemals zu sehen. Nicht selten glauben die Opfer tatsächlich an eine Liebesbeziehung und lassen sich selbst von engsten Freunden nicht von einer Fortsetzung des Kontaktes abbringen. Im Resultat läuft der jedoch immer auf dasselbe Ergebnis hinaus. Die Schwindler wollen an das Geld der meist gut situierten Frauen, die für sie eine leichte Beute zu sein scheinen. Geschickt manipulieren sie ihre Opfer auf ganz unterschiedliche Weise. In einigen Fällen täuschten die Betrüger lukrative Geschäfte vor, für die sie finanzielle Hilfe benötigten. Aber auch das Einlösen von falschen Schecks, zählte für die Täter als Liebesbeweis, die sie ihren Opfern abverlangten.

Als Versprechen lockte meistens ein gemeinsames glückliches Leben. In anderen Fällen hatten Frauen allzu unbedacht intime Fotos von sich übersandt. Das wiederum öffnet den Kriminellen Tür und Tor für Erpressungen. Scham und Enttäuschung sind meistens die Gründe, dass diese Taten nicht angezeigt werden. Trotzdem rät Polizeisprecher Heiner van der Werp den Opfern sich zu melden:" Wir bieten Menschen, die durch hochkriminelle Betrüger getäuscht wurden, unsere Hilfe an. Auch wenn wir die Täter nicht in jedem Fall ermitteln können, so bewahren wir die Opfer vor weiteren Schäden oder schützen andere Frauen vor den gleichen Fehlern."

Quelle: Polizeiinspektion Rotenburg