06.12.13

Einsames Herz entpuppte sich als falsches Luder

Rund 730 Euro Telefongebühren soll ein Mann aus dem Kreis Pinneberg dafür zahlen, weil er unlängst die eigene Telefonleitung mehrere Stunden lang zu einer Firma offen gehalten hat, die offenbar darauf spezialisiert ist, "Kontakte" zwischen Männern und Frauen vermitteln.

Der ganze Ärger für den Mittfünfziger begann, als er von einer angeblich einsamen "Jessy" eine SMS erhielt. Zu lesen war darin in etwas holprigem Schriftdeutsch: "Ich bin ganz alleine und frage mich was ich falsch gemacht habe? Will Dich nur Kennenlernen und Treffen. Magst du mich kurz Anrufen wegen meiner Nummer Tauschen. Jessy." Diese Nachricht kam von einer 0180er Nummer auf das Privathandy des Mannes.

Zunächst reagierte er nicht auf die Anmache, deshalb bekam er weitere Nachrichten per SMS zugesandt - allerdings von einer anderen 0180er-Verbindung. Nach der zehnten Nachfrage reagierte er so, wie "Jessy" es wohl auch erwartet hatte - er rief zurück und erhielt neben einem Codewort eine fünfstellige Nummer, unter der "die einsame Dame" zu erreichen war.

Nachdem der Mann dann mit "Jessy" in Kontakt getreten war, wurde das Telefonat schon bald unterbrochen weil der Akku vom Handy des Mannes leer war. Doch "Jessy" war nicht scheu und rief schon bald zurück. Sie bat den Mann, sie erneut anzurufen, "um das Netz zu überprüfen". Nein, teuer wäre das nicht, es koste lediglich 1,99 Euro als einmalige Gebühr. Doch das war gemogelt, denn das Nebenbeilegen des Hörers von 17.21 bis 22.45 Uhr kostete sage und schreibe 732,92 Euro. Wahrgenommen hatte der Mann das aber erst, nachdem ihm die Rechnung zugestellt worden war.

Er hat bei der Polizei Anzeige gegen "Jessy" und ihre möglichen Hintermänner gestellt. Die Polizei ermittelt wegen gewerbs- oder bandenmäßigen Betruges.

Quelle: Polizeidirektion Itzehoe