23.01.14

Drei Fake-Shop-Betrüger festgenommen

Seit Anfang Dezember letzten Jahres hat eine Bande unter dem Internetauftritt "christmashandy.com" mehrere hundert gutgläubige Käufer von Smartphones betrogen. Die Geschädigten erhielten entweder keine Ware oder ein billiges Plagiat. Ermittler nahmen Anfang letzter Woche drei Tatverdächtige (31, 39, 50) in Köln fest.

Über die Internetseite hatten die Täter aktuelle Smartphone-Modelle zu einem außergewöhnlich günstigen Preis angeboten. Die Betrüger gingen hierbei sehr professionell vor. Über einen "Strohmann" wurde ein Konto bei einer Bank in Köln eröffnet, das als Bankverbindung für die Internetseite diente. Als angeblicher Firmensitz war auf der Seite eine Anschrift in Österreich genannt. Der Internetauftritt selbst wurde über einen Provider in der Türkei eingestellt. Über das im Internet angegebene Konto wurden seit Anfang Dezember mehr als 500.000 Euro in die Türkei transferiert. Nach Eingang einer ersten Anzeige veranlassten die ermittelnden Beamten unverzüglich eine Sperrung des Kontos und sicherten so mehr als 100.000 Euro. Die Festnahme erfolgte, als die 39-jährige bei einer Büroservice - Firma, die als Postanschrift diente, Post und Paketrückläufer abholen wollte.

Neben der Frau, die nach derzeitigen Erkenntnissen unter anderem für die Betreuung der "Strohmänner" in Deutschland zuständig war, nahmen die Beamten einen 31-jährigen türkischen Staatsbürger fest. Dieser übernahm die Anwerbung der Personen, über deren Identität unter anderem die Zahlungen abgewickelt wurden. Bei dem dritten Festgenommenen handelt es sich um einen griechischen Staatsbürger. Dieser war nach aktuellem Stand der Ermittlungen nur mit dem 31-Jährigen nach Deutschland eingereist, um hier eine Meldeanschrift und ein Konto einzurichten.

Mit Festnahme der Tatverdächtigen verschwand auch der Internetauftritt aus dem Netz. Alle Festgenommenen wurden einem Richter vorgeführt und gingen in Haft. Anhand der eingegangen Zahlungen geht die Polizei derzeit von mehr als 600 Geschädigten bundesweit und im europäischen Ausland aus. Personen, die bei der Firma ein Handy gekauft haben und in der beschriebenen Art getäuscht wurden, bittet die Polizei unverzüglich Anzeige zu erstatten.

In diesem Zusammenhang erreicht die Polizei immer wieder die Frage: Wie schütze ich mich vor "Fake-Seiten"?

Die Polizei Köln weist auf folgendes hin:

  • Werden Sie stutzig, wenn ein Anbieter mit extrem günstigen Preisen wirbt!
  • Überprüfen Sie im Impressum den Sitz der Firma!
  • Sehen Sie sich die AGB des Anbieters genau an. Sind diese vollständig, ist zum Beispiel ein Geschäftssitz hinterlegt!
  • Forschen Sie mit Hilfe einer Suchmaschine nach weiteren Einträgen zum Namen der Seite. Häufig wird von anderen Usern oder entsprechenden Infoseiten vor "Fake-Seiten" gewarnt!

Quelle: Polizeipräsidium Köln